Alarmierende Zahlen: Fleischprodukte ohne klare Kennzeichnung
Tierschutz Austria hat im Rahmen der „Veganuary Initiative“ die Kennzeichnung von Fleischprodukten in österreichischen Discountern untersucht. Das Ergebnis ist ernüchternd: Nur zehn Prozent der Produkte tragen ein Gütesiegel, das für verbesserte Tierwohlstandards steht. Ganze 60 Prozent der Fleischprodukte weisen überhaupt keine Kennzeichnung auf, was für Konsumenten und Fachleute gleichermaßen besorgniserregend ist.
Pseudolabels und irreführende Herkunftsangaben
Viele Produkte suggerieren mit Pseudolabels eine österreichische Herkunft, obwohl keine tierfreundlichen Standards garantiert sind. Zusätzlich stammt ein erheblicher Teil des Fleisches aus dem Ausland. Diese Importe führen zu Preisdumping, erschweren Kontrollen und setzen heimische Landwirte massiv unter Druck. Für viele österreichische Bauern, die sich um höhere Standards bemühen, ist diese Konkurrenz eine große Herausforderung.
Massentierhaltung: Belastung für Tiere und Umwelt
Die Untersuchung verdeutlicht erneut die gravierenden Probleme der Massentierhaltung. Vollspaltenböden, überfüllte Ställe und Qualzucht prägen das Bild, während intensive Fleischproduktion Böden, Wasserressourcen und das Klima stark belastet. Diese Praxis steht im krassen Gegensatz zu den Bedürfnissen vieler Konsumenten, die mehr Transparenz und bessere Standards fordern.
Klare Kennzeichnung: Ein Recht der Verbraucher
Verbraucher in Österreich haben das Recht, genau zu wissen, unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten wurden. Produkte mit den schlechtesten Standards sollten freiwillig aus den Regalen verschwinden. Gleichzeitig könnte die Förderung pflanzlicher Alternativen durch günstigere Preise einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltigerem Konsumverhalten darstellen.
Verbesserte Standards als gemeinsame Aufgabe
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass dringender Handlungsbedarf besteht – sowohl auf politischer als auch auf wirtschaftlicher Ebene. Heimische Landwirte, die auf höhere Standards setzen, verdienen Unterstützung. Gleichzeitig müssen Discounter ihrer Verantwortung nachkommen und klare, verlässliche Kennzeichnungen etablieren, um Verbrauchern eine informierte Wahl zu ermöglichen.